Der Begriff "Tunnel" bezeichnet einen zumeist aus Edelstahl, Titan, Silikon oder Horn gefertigten Piercingschmuck für geweitete (Ohr-) Piercings.
Fleischtunnel halten das Piercing in der gedehnten Größe und bilden somit einen offenen Kanal. Die Größen variieren je nach Hersteller oft in ganzen Millimeterschritten.
Das Tragen geweiteter Piercings geht auf afrikanische Bräuche zurück und etablierte sich in den vergangenen Jahren zunehmend auch in westlichen Kulturen als Modeschmuck. Meist werden Fleischtunnel im Ohrläppchen getragen, da es sich zum Dehnen besonders gut eignet. Der Einsatz ist jedoch auch an weiteren Stellen möglich. Neben zweiteiligen Fleischtunneln mit Schraubgewinde gibt es auch sogenannte Tubes, die an den Enden mit O-Ringen verschlossen werden und Plugs welche an den Seiten konisch verlaufen und in das Ohr gespannt werden .
Zum Dehnen des Piercings empfiehlt es sich, einen konisch verlaufenden Dehnungsstift zu verwenden, um das Gewebe, gerade bei Tunneln mit Außengewinde, nicht zu verletzen. Um den Prozess zu beschleunigen kann durch einen professionellen Bodymodifier zunächst mittels eines,,Dermal Punch" ein gerundetes Loch oder mit Hilfe von einem Slakpell eine längliche Öffnung in das Ohrläppchen geschnitten werden.
Da es insbesondere bei größeren Durchmessern zu vermehrter Talgablagerung und Geruchsbildung kommen kann, sollten Schmuckstück und Stichkanal regelmäßig gereinigt werden. Organische Materialien wie Knochen oder Holz verringern die Geruchsbildung. Ist die Haut zu dünn um weiter zu dehnen, kann sie durch tägliches einmasieren mit Jojoba-Öl wieder gestärkt und dicker gemacht werden.
Nicht selten kommt es heutzutage vor, dass ein Ohrläppchen reißt. Häufig sind zu schnelles Dehnen oder das Hängenbleiben an der Kleidung die Ursache dafür. Natürlich sollte ein eingerissenes Lobe kein Dauerzustand sein, aber ein chirurgischer EIngriff beim Arzt kann schnell teuer werden.
Natürlich gibt es auch dafür eine Lösung, die Earlobe Rekonstruktion! Hierbei wird mittels Skalpell der Stichkanal entfernt und eine neue Wundfläche geschaffen. Diese wird anschließend vernäht und heilt in der Regel innerhalb von zwei Wochen oberflächlich aus